Tatsächlich leiden rund 70-80 % aller werdenden Mütter während ihrer Schwangerschaft unter der sogenannten Schwangerschaftsübelkeit. Meist ist das Unwohlsein mit Ende des ersten Trimesters vorbei, doch auch das kann sich wie eine Ewigkeit anfühlen. Von wann bis wann Übelkeit in der Schwangerschaft „normal“ ist und was Abhilfe schaffen kann, erfahren Sie hier.
Wann kommt die Schwangerschaftsübelkeit?
Schwangerschaftsübelkeit ist quasi ein Klassiker. Zwar haben manche Frauen das Glück, dieser „Nebenwirkung“ zu entgehen, doch sehr viele werden früher oder später zumindest mit einem mulmigen Gefühl konfrontiert. Für manche kann es, noch vor dem Ausbleiben der Regelblutung, das erste Anzeichen einer Schwangerschaft sein, in den häufigsten Fällen tritt die Übelkeit jedoch erst ab der 6. Woche ein. Der Grund dafür ist weder wissenschaftlich noch medizinisch ganz klar, doch mit sehr großer Wahrscheinlichkeit gibt es einen direkten Zusammenhang mit dem Umkrempeln des Hormonhaushalts. Wann die Schwangerschaftsübelkeit überstanden ist, kann man nicht pauschal sagen. Oftmals liegt der Höchstpunkt zwischen der 7. und 9. Woche. Ab der 10. Woche, teilweise auch rund um die 13. Woche, legt sich die Übelkeit bei vielen Frauen. Wie zu vermuten, spielen die Hormone deshalb aber noch lange nicht weniger verrückt.
Anstieg vom Hormon „Human Choriongonadotropin“ (HCG)
Egal ob Übelkeit in der Schwangerschaft auftritt oder nicht – in den Monaten der Schwangerschaft wird der Hormonhaushalt einer jeden Frau auf den Kopf gestellt. Dabei gibt es vor allem einen Anstieg des HCG. Außerdem kommt es häufig zu Schwankungen des Blutzuckerspiegels. Eines der Ergebnisse dieses Hormon-Chaos kann zum Beispiel ein sensibles Geruchsempfinden sein. Auch bestimmte Lebensmittel können bei Schwangerschaftsübelkeit zum absoluten Feind werden – selbst wenn diese vor der Schwangerschaft immer ganz oben auf der Einkaufsliste standen…
In 50% der Fälle kommt es zu Erbrechen
Nicht jede Schwangerschaftsübelkeit geht zwingend mit Erbrechen einher. Manche Frauen leiden verstärkt morgens unter ihrer Übelkeit, manche den ganzen Tag über. Die extremste Form des Leidens nennt sich Hyperemesis Gravidarum – hierbei müssen Schwangere sich nicht selten bis zu 5x am Tag übergeben. Wer sich nun angesprochen fühlt, sollte einmal einen Arzt oder die Hebamme um Rat bitten.
In den allermeisten Fällen ist eine Schwangerschaftsübelkeit vollkommen ungefährlich für Mutter und Kind. Unangenehm ist es dennoch. Was genau gegen die Übelkeit helfen kann, muss jede werdende Mama für sich selbst ausprobieren, wir stellen jedoch gerne ein paar Optionen vor.
Tipps gegen Schwangerschaftsübelkeit – Was kann man tun?
Direkt am Morgen kann nach dem Aufwachen noch im Bett ein Glas Wasser oder kalter Tee und eine Kleinigkeit zu Essen hilfreich sein. So wird der Kreislauf in Schwung gebracht und der Körper bekommt nach der nächtlichen Pause neue Energie. Im Anschluss kann die werdende Mama es sich ruhig noch 20 bis 30 Minuten gemütlich machen, dann kann der Tag beginnen.
Generell gilt über den Tag hinweg, dass kleinere und dafür häufigere Mahlzeiten ratsam sind, denn so ist der Magen dauerhaft „beschäftigt“. Energydrinks, Alkohol, Fettes und Süßes sind eher zu meiden. Auch auf Kohlensäure, Kaffee oder stark gewürzte Gerichte ist bei einer Schwangerschaftsübelkeit besser zu verzichten, da noch größere Übelkeit die Folge sein können. Immer mehr werdende Mütter setzen auf die Wirkung von Manuka Honig. Diesem wird nachgesagt, dass er beruhigend auf den Magen wirkt.
Von vielen Schwangeren als gut befunden, wird kandierter Ingwer oder auch Ingwertee. Tee ist sowieso eine gute Idee – viel trinken ist, wie eigentlich immer, auch bei Übelkeit in der Schwangerschaft ein wertvoller Tipp. Ergänzend kann eine gute Mischung aus Ruhe, Entspannung, Bewegung und frischer Luft wahre Wunder bewirken. Für die, für die Schwangerschaftsübelkeit bedeutet, dass man sich am liebsten den ganzen Tag die Decke über den Kopf ziehen möchte, eignen sich z.B. auch Duftlampen mit natürlichen ätherischen Ölen.
Helfen Essen, Trinken sowie Bewegung und kleine Pausen überhaupt nicht, so bieten Akupunktur- oder Akupressur-Behandlungen weitere Linderungsmöglichkeiten.
Nicht allzu selten liegt einer der Gründe für auftretende Schwangerschaftsübelkeit auch in emotionalen Extremen wie Sorgen, Ängsten oder Stress. Das A und O ist dann, dass Sie sich als werdende Mama einen Ausgleich schaffen. In diesem Zusammenhang appellieren wir gerne auch deutlich an die werdenden Väter – Liebe, Zuneigung und Verständnis sind während der gesamten Schwangerschaft, aber eben besonders auch bei auftretender Schwangerschaftsübelkeit, unabdingbar.
Eine weitere „Nebenwirkung“, mit der werdende Mamas oft zu kämpfen haben, ist Sodbrennen. Erfahren Sie hier, was Sie dagegen tun können!
Ist die Übelkeit überwunden, so bleibt in den meisten Fällen nichts mehr als reine Vorfreude. Um das in vollen Zügen genießen zu können und um die Leiden der vorangegangenen Wochen zu „belohnen“, bietet sich z.B. ein entspannter Babymoon-Urlaub für Mama, Papa, Kind an 🙂