Ich bin schwanger – darf ich trotzdem Sport machen? Diese Frage beschäftigt viele Frauen in der Schwangerschaft und ist häufig mit einer viel zu großen Unsicherheit verbunden. Wir sagen Ihnen, was eigentlich „erlaubt“ ist. Beherzigen Sie dies, kann am Ende sogar Ihr Baby von Ihrem Einsatz profitieren!
Sport in der Schwangerschaft, ja oder nein?
Leider gilt wie immer: Jede Schwangerschaft, jede Frau und jedes Baby ist anders – eine allgemein richtige Antwort gibt es daher nicht. Was es aber gibt sind folgende 5 Faustregeln, die Sie als Grundprinzipien auf jeden Fall ernst nehmen sollten. Wenn Sie Ihre Schwangerschaft ohne größere Probleme und Risiken genießen dürfen, spricht mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts gegen Bewegung. Sport in der Schwangerschaft? Ja, in Maßen.
5 Faustregeln für Sport in der Schwangerschaft und die Zeit danach
1.) Keine Bewegung ohne Ruhe
Gönnen Sie sich vor allem in Kombination mit sportlicher Betätigung mindestens 2x am Tag eine Ruhepause, legen Sie die Füße hoch und schenken Sie sich und Ihrem Baby ausreichend Zeit zum Entspannen.
2.) Viel Trinken
In der Schwangerschaft schwitzen Sie schneller als sonst – sorgen Sie daher vor, während und nach dem Sport für eine gute Flüssigkeitszufuhr.
3.) Machen Sie nur, was Ihnen wirklich gut tut
Trainieren Sie für Ihr Wohlbefinden und ohne falsche Ambitionen. Treten Schwindel, Erschöpfung oder sonstiges Unwohlsein auf, beenden Sie Ihr Training besser frühzeitig.
4.) Erkennen und akzeptieren Sie Ihre (neuen!) Grenzen
Hören Sie auf Ihren Körper. Ihr Grenzen liegen aktuell sicherlich woanders als sonst. Akzeptieren Sie die vorübergehenden Einschränkungen – das ist alles andere als schlimm! Wenn Sie sich beim Sport noch ohne Probleme unterhalten können ist alles gut, ansonsten sollten Sie unbedingt einen Gang zurückschalten.
5.) Haben Sie Geduld
Sobald die Geburt geschafft ist, sollten Sie sich mindestens 2-3 Monate Zeit geben, bevor Sie wieder mit dem Sport beginnen. Insgesamt braucht es ca. 9 Monate, bis Sie Ihr altes Sportlevel erreicht haben. Stressen Sie sich nicht!
Gymnastik, Joggen, Krafttraining oder Yoga?
Haben Sie das Go für Sport in der Schwangerschaft von Ihrem Arzt erhalten, bleibt immer noch die Frage, was genau Sie machen wollen und können. Von uns gibt es hierzu folgende Informationen:
Schwangerschaftsgymnastik & Co. für Dehnung und Entspannung
Schwimmen und Wassergymnastik werden in der Schwangerschaft häufig als echte Wohlfühlpause empfunden: Füße und Rücken werden entlastet, Muskeln, Bänder und Ausdauer können einfach trainiert werden und zusätzlich wird Ödemen entgegengewirkt. Yoga und Pilates sorgen hingegen nicht nur für Entspannung, sondern auch für Dehnung und Stretching – davon können Sie vor allem während der Geburt profitieren! Auch Spaziergänge oder kleine Wanderungen, die jedoch auf keinen Fall über 2.500 Höhenmeter gehen sollten, sind oft eine gute Idee. Ohne ruckartige und erschütternde Bewegungen sind auch Tanzen und Joggen in Ordnung. Fürs Fahrradfahren sollten Sie zunächst Ihren derzeitigen Gleichgewichtssinn prüfen – sind Sie unsicher, lassen Sie es sein.
Achten Sie bei sportlichen Betätigungen darauf, dass Ihr Puls pro Minute nicht über 140-145 liegt. Errechnen Sie über 220-Alter-70% Ihre Pulsfrequenz gerne zum Überprüfen. Fragen Sie z.B. auch im Fitnessstudio oder beim Babymoon Urlaub mit Fitnessprogramm direkt die Trainer vor Ort worauf Sie achten sollten und machen Sie tendenziell einfach etwas langsamer.
Klettern, Skifahren, Tauchen, Reiten – dieser Sport ist nicht erlaubt!
Meiden Sie Stürze und setzen Sie sich keinen Risiken aus. Kampfsport, Bodybuilding, Fußball und sonstige Mannschaftssportarten sind – egal wie fit Sie vor Ihrer Schwangerschaft waren – keine gute Idee. Auch vom Segeln, Surfen, Reiten, Skifahren und Klettern raten wir werdenden Mamas auf jeden Fall ab. Es geht nicht mehr nur um Sie – Sie tragen die Verantwortung für das kleine Wesen in Ihrem Bauch und genau das sollte rundum geschützt sein. Auch ein wichtiger Punkt: Ihre Bauchmuskulatur wird zurückgehen (sofern das nicht schon passiert ist), das ist ganz normal. Machen Sie dennoch keine Sit-Ups oder Crunches um dem entgegenzuwirken, denn hierdurch drücken Ihre Organe auf Ihre Gebärmutter und somit direkt auf Ihr Kind.
Sport und Bewegung während der Schwangerschaft ist wichtig und kann bei vielen Schwangerschaftsbeschwerden helfen. Bei Rückenschmerzen kann ein Spaziergang oder eine Yoga-Einheit wahre Wunder wirken. Entdecken Sie hier alle Tipps gegen Rückenschmerzen in der Schwangerschaft.